Logo Papierfabrik
Arbeiter

Früher waren Fabrikarbeiter nicht zu beneiden

Heute schon. Denn in einer ehemaligen Papierfabrik in Neumünster enstand ein modernes Dienstleistungszentrum mit funktionalem Bürodesign und viel Liebe zum historischen Detail.

In der Gartenstraße 10 in Neumünster befindet sich die ehemalige Möller'sche Buntpapierfabrik auf einem Grundstück, das einst eine Tuchmacherei beherbergte. Nach seiner Rückkehr aus Rendsburg gründete Gottfried Möller und Söhne Möller 1849 hier die "Buntpapierfabrik", in der erst zugekauftes Papier gefärbt, später auch selbst hergestellt wurde. In den 20er Jahren dieses Jahrhunderts stellte die Färberei ihren Betrieb ein. Die Fabrik wurde danach im Wesentlichen als Lagerfläche genutzt und vermietet.

Der Wettbewerb

Die Pläne der Stadt Neumünster in den 80er Jahren, hier ein Museum für Arbeit und Industrie zu etablieren, scheiterten an der mangelnden Finanzierbarkeit dieser Idee. Nach dem Übergang in private Hände brachte ein Ideenwettbewerb an der Braunschweiger Hochschule für Architektur ca. 80 sehr qualifizierte Entwürfe zur Renovierung und Umgestaltung des Gebäudes hervor.

In enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt ist dann vom Braunschweiger Architekten Lorenz Langer der jetzt realisierte Nutzungs- und Gestaltungsplan entwickelt worden. Ziel war es, soviel wie möglich von der schönen Industriearchitektur aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts zu erhalten und einem breiten Publikum sichtbar zu machen.

Fenster

Das Ergebnis

Heute befindet sich in der Gartenstraße 10 ein modernes Dienstleistungszentrum mit Büros, Bistro und Veranstaltungsräumen.

Auf dem Hof der Fabrik steht neben dem Hauptgebäude die alte Fabrikantenvilla, die nach einem Brand 1911 sehr aufwendig wieder aufgebaut wurde und jetzt das Grundstück nach Osten hin abschließt. Das Hofambiente wird durch altes Pflaster und Eisengußstreben für Vordächer geprägt.

Vordach

Die Ziegelfassade des Gebäudes mit den typischen Sprossenfenstern aus Guss verleiht dem Gebäude seinen unverwechselbaren Charme und wird nachts angestrahlt.

Die Papierfabrik hat ca. 2.200 m² Nutzfläche. In den drei Ober- geschossen entstanden moderne Büros und Dienstleistungsräume. Die Architektur greift nur so in das Gebäude ein, dass die ursprüngliche Form und Nutzung dem Besucher deutlich vor Augen bleibt. Die schönen Balkendecken und Sprossenfenster wurden aufwendig renoviert und blieben sichtbar.

Foyer

Das Foyer öffnet sich über alle drei Etagen bis zum Glasdach. Die Gestaltungselemente im Bauwerk richten sich an der vorgegebenen Architektur aus und betonen diese.

Logo networkteam